XXVIII. Symposion
Gewalt und Verletzbarkeit
Vom 3. bis 5. April 2020 findet an der Hochschule für Musik und Theater Rostock das jährliche Symposion der Gesellschaft für Neue Phänomenologie statt.
Das Programm finden Sie hier als Download (pdf-Format).
Tagungsort
Hochschule für Musik und Theater Rostock
Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock
Kammermusiksaal
Weitere Nachfragen zur Anreise können sie gerne an das Sekretariat der GNP stellen.
Tagungsgebühr
Eintritt frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Tagungsprogramm
Freitag, 3. April 2020
16.00 - 18.00 Uhr
Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Hermann Schmitz (Kiel)
20.00 - 22.00 Uhr
Podiumsdiskussion
"Was ist Gewalt?"
Teilnehmer:
Prof. Dr. Jörg Baberwoski, Berlin
Prof. Dr. Teresa Koloma Beck, München/Hamburg
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel
Dr. Michael Uzarewicz, München
Moderation:
Prof. Dr. Wolf Langewitz, Basel
Samstag, 4. April 2020
9.30 - 11.00 Uhr
Eröffnung der Tagung durch Dr. Henning Nörenberg, Rostock
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel
"Gewalt als Hemmung und als Verletzung"
11.00 - 11.30 Uhr
Pause
11.30 - 12.30 Uhr
Dr. Michael Uzarewicz, München
"Was ist Gewalt? Eine phänomenologische Begriffsbestimmung"
12.30 - 14.00 Uhr
Mittagspause
14.00 - 15.00 Uhr
Prof. Dr. Jörg Baberwoski, Berlin
"Warum gibt es keinen Frieden? Überlegungen zum Verhältnis von Macht und Gewalt"
15.00 - 15.15 Uhr
Pause
15.15 - 16.15 Uhr
Prof. Dr. Teresa Koloma Beck, München/Hamburg
"Gewalt als Erfahrung. Phänomenologische Perspektiven in der Gewaltsoziologie"
16.15 - 16.45 Uhr
Pause
16.45 - 17.45 Uhr
Leyla Sophie Gleissner M.A., Berlin
"Stille Gewalt, Gewalt der Stille"
17.45 - 18.00 Uhr
Pause
18.00 - 19.00 Uhr
Dr. Steffen Kluck & Dr. Henning Nörenberg, Rostock
"Gewalt und Selbstwerdung"
Sonntag, 5. April 2020
9.00 - 10.00 Uhr
Prof. Dr. Katrin Feldermann, Heidelberg
"Gewalt und Geschlecht. Geschlechterspezifische Überlegungen zu physischer Gewalt als Artikulationsform"
10.00 - 10.30 Uhr
Pause
10.30 - 11.30 Uhr
Prof. Dr. Walter Burger, Berlin
„Gewalt und das Böse. Eine Entdeckungsreise"
11.30 - 12.00 Uhr
Pause
12.00 - 13.00 Uhr
Dipl.-Psych. Petra Völz, Berlin
"Die Behandlung der Person nach Gewalterfahrungen"
Informationstext zum Tagungsthema
Was es heißt, Gewalt anzutun oder zu erleiden, meinen wir zu wissen. Aber was ist eigentlich Gewalt? Wenn man genauer hinsieht, ist die begriffliche Verwirrung groß. Es wird oft nicht unterschieden zwischen Gewalt und verwandten Phänomenen wie Zwang, Grausamkeit, Brutalität, Aggressivität, Schrecken, Schmerz, Terror, Macht, Herrschaft, Kränkung, Demütigung oder Verletzung. Und was heißt es, Gewalt zu erleiden? Was sind die Bedingungen von Verletzbarkeit? Wie ist es schließlich, Gewalt auszuüben? Und weshalb ist Gewalt in unserer Gesellscahft einerseits tabuisiert und steht andererseits doch im Mittelpunkt unserer mediengestützten Freizeitgestaltung (Computerspiele, Film und Fernsehen)? Ist Gewalt etwa eine "anthropologische Konstante"? Solche Fragen fordenr eine phänomenologische Besinnung, um die wir uns auf der Tagung bemühen möchten.
Spezifisch phänomenologisch ist dabei besonders die Frage, was genau am Menschen von Gewalt betroffen ist. Üblicherweise denkt man vor allem an körperliche Gewalt, heute ergänzt man gerne noch psychische Gewalt. Die Tagung frage dagegen weiterführend, wie leiblich die Erfahrung von Gewalt ist und ob es so etwas wie atmosphärische Gewalt gibt, die leiblich betroffen macht. All dies führt schließlich auf das Problem, wie weit der Gewaltbegriff gezogen werden sollte, was auch ethisch relevante Markierungen ins Spiel bringt. So meinen etwa manche, schon ein verweigerter Gruß sei Gewalt. Es kommt also ganz grundsätzlich darauf an zu fragen: Was ist alles Gewalt, was nicht?