XIII. Symposion

Thema der Tagung:
Wie frei ist der Mensch?

Programm 2005 als Download (PDF: 28k)

Informationstext zum Tagungsthema

Die Überzeugung von der Freiheit des Menschen, mit unabhängiger Initiative als Kern, ist Voraussetzung für die sittliche Verantwortung und den Lebensmut, der ohne diese Überzeugung der Resignation verfallen würde, die Amiel so formuliert hat: »Es lohnt nicht die Mühe, sich Mühe zu geben.« Nachweis oder Widerlegung solcher Freiheit ist seit der Antike eine ständige Beschäftigung der Philosophen, die viele Vorschläge gemacht und widerlegt haben, ohne sich auf präzise Kriterien dafür zu einigen, was genau gesucht wird und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit das Gesuchte als gefunden gelten darf.

Die Diskussion hat sich seit dem Hellenismus auf die Alternative Determinismus-Indeterminismus zusammengezogen, in der unbegründeten Erwartung, dass durch Fehlen der Determination Freiheit begründet werden könne.

Daran knüpft die moderne Neuropsychologie an, um durch physiologische Determiniertheit von Entschlüssen Freiheit zu widerlegen. Sie verwechselt sittliche Freiheit mit Willensfreiheit und diese mit Entschlußfreiheit. Das Ansehen der Naturwissenschaft droht auf diese Weise das Vertrauen in die Schuldfähigkeit zu untergraben, mit unabsehbaren Konsequenzen z.B. für das Strafrecht.

Die Neue Phänomenologie hat erkannt, dass Freiheit im Bereich der objektiven Tatsachen nicht gefunden werden kann. Sie hat aber das Thema auf eine ganz neue Grundlage gestellt durch Entdeckung der subjektiven Tatsachen, die höchstens Einer im eigenen Namen aussagen kann. Sie hat präzise Kriterien für Formulierung und Lösung des Freiheitsproblems angegeben und mit Hilfe der Theorie der subjektiven Tatsachen einen entsprechenden Lösungsvorschlag vorgelegt. Dem Versuch, durch Leugnung der Freiheit dem Menschen die Schuldfähigkeit abzusprechen und den Lebensmut zu verleiden, kann dadurch ein Riegel vorgeschoben werden.



Tagungsort und Anreise
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1
D-20146 Hamburg, www.uni-hamburg.de

Der Tagungsort ist in ca. 5 Minuten zu Fuß ab dem ICE Bahnhof Hamburg Dammtor (Ausgang Theodor-Heuss-Platz / Universität) zu erreichen.

Ab Hamburg Hbf gute S-Bahn Verbindung von/nach Dammtor mit der Linie 31 Richtung Altona. Fahrtzeit ca. 10 Minuten.

Parkplätze nahe am Tagungsgebäude befinden sich an der Rothenbaumchaussee.

Tagungsgebühren
EUR 15,- für die gesamte Tagung (3 Tage)
EUR 8,- Tageskarte (Samstag oder Sonntag)
EUR 4,- Podiumsdiskussion (Freitag Abend)
Für Studierende (mit Nachweis) freier Eintritt.

Kartenverkauf
Kartenverkauf nur direkt am Tagungsort an allen 3 Tagen. Keine Anmeldung erforderlich. Es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden.

Hotelbuchung
Tourismus-Zentrale Hamburg
Tel. 040 / 300 51 300

Empfehlung mit guter Lage zum Tagungsort
Hotel Vorbach, Johnsallee 63–67,
20146 Hamburg,
Tel. 040 - 44 18 20
Fax 040 - 44 18 28 88

GNP Geschäftsstelle
Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer
Wilhelmshavener Straße 5
D-24105 Kiel
vollständige Kontaktadresse

Büchertisch
Wissenschaftliche Literatur zum Begutachten und Erwerben, die thematisch auf das Tagungsthema bezogen ist, wird an allen drei Tagen ausgelegt sein.
        

Tagungsprogramm des XIII. Symposions

vom 8.–10. April 2005


Freitag, den 8. April 2005
Hörsaal C, Hauptgebäude

Ab 19.00 Uhr
Kartenverkauf – Eröffnung des Tagungsbüros

20.00–22.00 Uhr
Die Last der Freiheit
- Podiumsdiskussion -

PD Dr. phil. Klaus-Jürgen Grün, Frankfurt/M.
Leiter Philosophisches Kolleg für Führungskräfte
Prof. Dr. iur. Reinhard Merkel, Hamburg
Strafrecht, Rechtsphilosophie
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz, Kiel
Philosophie, Neue Phänomenologie
Moderation: Prof. Dr. phil. Helmut Lethen, Rostock


Samstag, den 9. April 2005
Hörsaal 221, Flügelbau West

9.00–9.30 Uhr
Eröffnung des Symposions durch
Prof. Dr. phil. Hans Jürgen Wendel,
Rektor der Universität Rostock
und Präsident der GNP

Einführung in das Tagungsthema durch
Dr. phil. Hans Werhahn, Hamburg
Vizepräsident der GNP

Vortrag und Diskussion jeweils 30 Minuten.

9.30–10.30 Uhr
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz, Kiel
Freiheit jenseits von Determinismus
und Indeterminismus

10.30–11.00 Uhr
Kaffeepause

11.00–12.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Michael Pauen, Magdeburg
Freiheit: Philosophische Illusion in einer
naturwissenschaftlich beschreibbaren Welt?

12.00–13.00 Uhr
Prof. Dr. rer. nat. Günter Schulte, Köln
Die Bedeutung von Schmitz’ Lösung des
Freiheitsproblems für unsere Erfahrung
und Praxis der Willensdeterminierung

13.00–14.30 Uhr
Mittagspause

14.30–15.30 Uhr
Prof. Dr. iur. Günther Jakobs, Bonn
Moderne Hirnforschung und strafrechtliche Zurechnung

15.30–16.30 Uhr
Prof. Dr. iur. Reinhard Merkel, Hamburg
Willensfreiheit und Schuld

16.30–17.00 Uhr
Kaffeepause

17.00–18.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Gernot Böhme, Darmstadt
Freiheit als gesellschaftliche Zumutung

18.00–19.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Ulrich Pothast, Hannover
Unvoraussagbarkeit und Unverfügbarkeit:
Zwei folgenreiche Grundzüge der
menschlichen Handlungsverfassung


Sonntag, den 10. April 2005
Hörsaal 221, Flügelbau West

9.30–10.30 Uhr
Prof. Dr. med. Hans Flohr, Bremen
Was sind mentale Zustände?

10.30–11.00 Uhr
Kaffeepause

11.00–12.00 Uhr
Dipl.-Psych. Gabriele Marx, Hamburg
»Ich bin so frei« – Gedanken über Freiheitsgrade psychotherapeutischer Veränderung.

12.00–13.00 Uhr
Dr. phil. Bettina Walde, Mainz
Wille und Freiheit – Philosophische Antworten auf die kognitionswissenschaftliche Herausforderung gegenüber der Willensfreiheit

13.00–14.00 Uhr
Mittagspause

14.00–15.00 Uhr
Prof. Dr. phil. Thomas Buchheim, München
Freiheit als qualitative Auszeichnung personaler Existenz. Am Beispiel des "Anderskönnens"

15.00–15.30 Uhr
Kaffeepause

15.30–16.30 Uhr
Werkstattgespräch mit
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz


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