IX. Symposion

Thema der Tagung:
Räume – gelebt, gespürt, gedacht

Informationstext zum Tagungsthema

»Der« Raum - der »gewöhnliche Raum«, in dem man »umherreisen kann«, ist ein Konstrukt der Geometrie, das den Menschen in Fleisch und Blut übergegangen ist: ein unendliches dreidimensionales Netz, in dem alles Körperliche nach verschiedenen Richtungen nebeneinander untergebracht ist, äußerlich für einen imaginären Betrachter.

In diesem Raum findet sich die moderne, globalisierte Lebenswelt wieder, mit ihren Leitmotiven der universellen Vernetzung und der Distanzhaltung des Zuschauers. Eine solche Nivellierung der Raumvorstellung verdeckt die Vielfalt der Räume faktischer Lebenserfahrung, der Raumformen, an denen der Raum der Mathematik und Naturwissenschaft nur die sublimierte Oberfläche über einer Tiefe von Schichten der Räumlichkeit ist.

Die Neue Phänomenologie will als eine »Archäologie des Raumes« diese Schichten unter der Oberfläche wieder zugänglich machen: Nicht nur der Raum, wie er als Form des Nebeneinander einem Betrachter vorkommt, sondern auch und zumal der gelebte und gespürte Raum wird zum Thema, das von der Neuen Phänomenologie gegenüber früheren Ansätzen schärfer artikuliert und systematisch profiliert wird. Die Tagung soll dazu frische Anregungen geben und den Gedankenaustausch vertiefen.


Tagungsprogramm des IX. Symposions

vom 20.–22. April 2001


Freitag, den 20. April 2001

Tagungsort: Kunsthalle zu Kiel
der Christian-Albrechts-Universität,
Düsternbrooker Weg 1, D-24105 Kiel

19.00 Uhr
Eröffnung des Tagungsbüros

20.00 Uhr
Der Raum zwischen Naturwissenschaft
und Phänomenologie
- Podiumsdiskussion -

Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Hasse, Frankfurt/M.
Prof. Dr. phil. Peter Janich, Marburg
Prof. Dr. rer. nat. Horst Mittelstaedt, Seewiesen
Prof. Dr. phil Hermann Schmitz, Kiel
Prof. Dr. phil. Helmut Lethen, Rostock (Moderation)


Samstag, den 21. April 2001

9.30–10.15 Uhr
Eröffnung des Symposions
durch Prof. Dr. phil. Hans Jürgen Wendel,
Präsident der Gesellschaft für Neue Phänomenologie
Einführung in das Tagungsthema
durch Dr. phil. Hans Werhahn,
Vizepräsident der GNP

Vortrag und Diskussion jeweils 30 Minuten

10.15–11.15 Uhr
Prof. Dr. phil. Hermann Schmitz, Kiel
Philosophische Ausgrabungen im Raum

11.15–11.45 Uhr
Kaffeepause

11.45–12.45 Uhr
Prof. Dr. phil. Werner Diederich, Hamburg (ausgefallen)
Vorstellungsraum und Geometrie bei Poincaré

12.45–15.00 Uhr
Mittagspause

15.00–16.00 Uhr
Dr. phil. Nicole Ahlers, Kiel
Raum und Stil: Über extremalpinistische meditatio mortis

16.00–17.00 Uhr
Dipl.-Geogr. Beat Hürzeler, Bern
Wo die Berge überhand nehmen und das Gebirge näher scheint als nötig – zu Befindlichkeiten im Lande Tells

17.00–17.30 Uhr
Kaffeepause

17.30–18.30 Uhr
Dr. med. Thomas Weber, Bergisch Gladbach
Der Richtungsraum in der Diagnostik und Therapie eines Orthopäden

18.30–19.30 Uhr
Dr. phil. Werner Müller-Pelzer, Dortmund
Das Unternehmen als gelebter Raum:
Eine Bestandsaufnahme


Sonntag, den 22. April 2001

9.30–10.30 Uhr
PD Dr. phil. Marcel Dobberstein, Eichstätt
Von reisenden Trommeln, Sphärenharmonien und den räumlichen Dimensionen der Musik

10.30–11.30 Uhr
Prof. Dr. phil. Gudula Linck, Kiel
Feng-shui. Schöner wohnen à la chinoise

11.30–12.00 Uhr
Kaffeepause

12.00–13.00 Uhr
Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Hasse, Frankfurt/M.
Umkämpfte Räume.
Neue Phänomenologie und räumliche Konfliktforschung

13.00–15.00 Uhr
Mittagspause

15.00–16.00 Uhr
Werner Bischoff, Frankfurt/M.
Ein Hauch von Großstadt – Überlegungen zum urbanen Geruchsraum

16.00–17.00 Uhr
Sven Eggers, Wismar (ausgefallen)
Von der Genüßlichkeit urbaner Räume

17.00–17.30 Uhr
Kaffeepause

17.30–18.30 Uhr
Werkstattgespräch
mit Prof. Dr. Hermann Schmitz


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