XV. Symposion

Thema der Tagung:
Die Stadt als Wohnraum

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Informationstext zum Tagungsthema

Wohnen ist "Kultur der Gefühle im umfriedeten Raum" (Hermann Schmitz). Die Umfriedung durch die Stadtmauer konstituierte die traditionelle Stadt. Sie gab nicht nur Sicherheit gegenüber Bedrohungen von außen, sie schuf auch einen sicheren Raum gefühlter und ständig gegenwärtiger Gemeinsamkeit.

Der Wegfall der Umfriedung, das Zerlaufen der Städte in endlosen Straßenzügen, deren Verkehr der Einwohner oft eher bedroht als verbindet oder schützt, lässt sich durch nur formal geregelte Systeme und eine Vielzahl abstrakter Institutionen nicht ersetzen. Auch heute erwächst das Gefühl unbedohter Sicherheit im Raum der Stadt nur dort, wo der Einzelne sich in nachbarschaftlicher Umgebung wohlfühlen kann. Alle Versuche, die Stadt wieder zum Wohnraum zu machen, die "Unwirtlichkeit unserer Städt" (Alexander Mitscherlich) zu überwinden, bestehen darin, auf neue Weise umfriedete Räume zu schaffen, Stätten der Erledigung, zwischen denen die Menschen beruhigt hin und her gehen können. So umfriedete Bezirke gefühlter Gemeinsamkeit lassen sich nicht beliebig ausdehnen und auch nicht verordnen; es sind Stadt- oder Ortsteile heimatlichen Charakters, die eine gewisse Übersichtlichkeit bewahren und nicht den Unsicherheiten der durch Medien angeheizten Fan - oder Mode-Kulturen unterliegen. Sie sind Inseln in den "weißen Räumen" jener nackten Funktionalität, die sich in und zwischen den globalisierten Städten und Megastädten wuchernd ausbreiten. Erst die "Kultur der Gefühle" macht einen beliebigen Ort auf eine für jeden spürbare Weise zu einem bewohnbaren Raum, dessen Atmosphäre das Leben, das "immer lebensgefährlich ist" (Erich Kästner), so einhegt, dass es lebenswert bleibt. Die erstrebte Wohnlichkeit der Städte appeliert an Strukturen des Raumes, des Leibes und des Gefühls, die als Bedürfnis allen, mehr oder weniger dunkelt, noch ohne Begriffe vorschweben.

Die Neue Phänomenologie hat solche Begriffe. Die Tagung soll zeigen, wie sie auf die Stadt als Wohnraum angewendet werden können.

Tagungsort und Anreise
Universität Hamburg
Hörsaal 221, Flügelbau West,
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg

Der Tagungsort ist in ca. 5 Minuten zu Fuß ab dem ICE Bahnhof Hamburg Dammtor (Ausgang Theodor-Heuss-Platz / Universität) zu erreichen.

Ab Hamburg Hbf gute S-Bahn Verbindung von/nach Dammtor mit der Linie 31 Richtung Altona. Fahrtzeit ca. 10 Minuten.

Parkplätze nahe am Tagungsgebäude befinden sich an der Rothenbaumchaussee.

Tagungsgebühren
EUR 15,- für die gesamte Tagung (3 Tage)
EUR 8,- Tageskarte (Samstag oder Sonntag)
EUR 4,- Podiumsdiskussion (Freitag Abend)
Für Studierende (mit Nachweis) freier Eintritt.

Kartenverkauf
Kartenverkauf nur direkt am Tagungsort an allen 3 Tagen. Keine Anmeldung erforderlich. Es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden.

Hotelbuchung
Tourismus-Zentrale Hamburg
Tel. 040 / 300 51 300

GNP Geschäftsstelle
Steffen Kluck M.A, Sekretär
Universität Rostock
Institut für Philosophie
18051 Rostock



GNP Vorstand
Prof. Dr. phil. Hans Jürgen Wendel (Präsident)
Dr. phil. Hans Werhahn (Vizepräsident)
Dipl.-Psych. Heinz Becker
Priv.-Doz. Dr. phil. Michael Großheim
Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Hasse

Büchertisch
Wissenschaftliche Literatur zum Begutachten und Erwerben, die thematisch auf das Tagungsthema bezogen ist, wird an allen drei Tagen ausgelegt sein.
        

Das Tagungsprogramm des XV. Symposions vom 20.–22. April 2007


Freitag, 20. April 2007

20.00 Uhr

Podiumsdiskussion
"Wohnen in der globalisierten Welt?"

Teilnehmer:

Prof. Dr. h.c. Thomas Albrecht (Architekt)
Dr. Dieter Bartetzko (Architekturkritiker)
Prof. Dr. Jürgen Hasse (Humangeograph)
Prof. Dr. Hermann Schmitz (Philosoph)

Moderation:

Dr. Christoph Bungartz (NDR)

 

Samstag, 21. April 2007

9.30 - 10.00 Uhr

Eröffnung der Tagung durch Prof. Dr. phil. Dr. h.c. mult. Hans Jürgen Wendel (Präsident der GNP)

Einführung in das Tagungsthema durch Dr. Hans Werhahn (Vizepräsident der GNP)

10.00 - 11.00 Uhr

Prof. Dr. Hermann Schmitz
"Heimisch sein"

11.00 - 11.30 Uhr

Pause

11.30 - 12.30 Uhr

Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Gerber
"Raum, ein Urbedürnis des Menschen"

12.30 - 14.30 Uhr

Mittagspause

14.30 - 15.30 Uhr

Prof. Dr. Ludwig Fromm
"Raumgestaltung zwischen Ästhetik und Lebensbedeutsamkeit"

15.30 - 16.30 Uhr

Prof. Dr. Jürgen Hasse
"Schöner Wohnen? Zur Bedeutungen von Ästhetisierungen im Stadtraum"

16.30 - 17.00 Uhr

Pause

17.00 - 18.00 Uhr

Prof. Dr. Achim Hahn
"Das Wohnen im Raum der Zwischenstadt"

18.00 - 19.00 Uhr

Dr. Dieter Bartetzko
"Das Bau-Aus für das Bauhaus?"

 

Sonntag, 22. April 2007

9.30 - 10.30 Uhr

Dr. Sonia Schoon
"'Zwei Punkte - eine Linie' - Umfriedung und Draußen in der dichotomen Lebenswelt Shanghai

10.30 - 11.30 Uhr

Prof. Dr. Dr. Eduard Führ
"Drinnen + Draußen. Zur Phänomenologie des Raums"

11.30 - 12.30 Uhr

Prof. Dr. h.c. Thomas Albrecht
"Wohnen im umfriedeten Raum - Drei aktuelle Beiträge"

12.30 - 13.30 Uhr

Mittagspause

13.30 - 14.30 Uhr

Prof. Dr. Wolfgang Meisenheimer
"Die Konstruktion von Innenraumgefühlen durch Architektur"

14.30 - 15.30 Uhr

Jörg Plickat
"Die Stadt als Kulturraum"

15.30 - 16.30 Uhr

Dr. phil. Dipl.-Ing. Thorsten Bürklin
"Sitte 'reloaded'. Wohnen in der Stadt, die es nicht mehr gibt"

16.30 - 17.00 Uhr

Pause

ab 17.00 Uhr

Werkstattgespräch mit Hermann Schmitz

 

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