XXX. Symposion
Bewegung erleben. Zur Phänomenologie des Sports
Vom 14. bis 16. April 2023 fand das jährliche Symposion der Gesellschaft für Neue Phänomenologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt. Laden Sie hier das Programm herunter.
Einige Aufnahmen der vergangenen Jahrestagung sind hier zu finden.
Tagungsort
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Casino Gebäude, Renate von Metzler-Saal
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt a. M.
Anmeldung
Wir bitten für unsere Planungen um eine Anmeldung per Email an: kontakt@gnp-online.de
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben.
Informationstext
Sport ist weltweit eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Menschen. Warum ist das so? Was gefällt Menschen daran, einem Ball hinterherzulaufen und zu treten, bei Wind und Wetter Fahrrad zu fahren, über Wiesen und Wege zu laufen, in Schwimmbecken Bahnen zu ziehen, künstliche Felswände hochzuklettern, Gewichte zu stemmen, auf einen anderen Menschen einzuschlagen und selber geschlagen zu werden? Was ist attraktiv daran, sich selbst gesetzten beziehungsweise durch die Sportart vorgegebenen Bewegungsproblemen hinzugeben, sich körperlich anzustrengen oder bis zur Erschöpfung zu verausgaben?
Die Beliebtheit des Sports zeigt sich aber nicht nur darin, dass er von unglaublich vielen Menschen aktiv ausgeübt wird, sondern gleichermaßen von sehr vielen auch konsumiert wird. Menschen mögen es offenkundig nicht nur, sich selbst sportlich zu bewegen, sondern andere dabei zu beobachten, wie diese sich sportlich bewegen. Echten Bewegungskönnern bei ihrem Tun zuzuschauen, ist faszinierend, spannend, auf- und vielleicht auch erregend.
Die Popularität des Sports basiert so gesehen auf dem Sachverhalt, dass in seinem Mittelpunkt körperliche Bewegungen stehen, denen ein leibliches Bewegtsein korrespondiert. Sport ist beliebt, weil er das spürbare Erleben von Bewegungen institutionalisiert hat.
Anknüpfend an diese These präsentiert das Symposium vielfältige phänomenologische Analysen des Sports und verwandter Bewegungskulturen. Aus (nicht nur) neophänomenologischer Sicht thematisieren die Vorträge vor allem das eigen- und transleibliche Erleben in verschiedenen Sportpraktiken und Bewegungskontexten, darüber hinaus auch Gefühle und Regeln des Sports sowie den Sport als Situation und Atmosphäre.
Tagungsprogramm
Freitag, 14. April 2023
18:00 – 18:30 Uhr
Prof. Dr. Robert Gugutzer (Frankfurt a.M.)
Phänomenologie und Sport – Einführung in das Thema des Symposiums
18:30 – 20:00 Uhr
Podiumsdiskussion:
Extreme erleben. Sport als Grenzerfahrung
Teilnehmer:innen:
Anne-Marie Flammersfeld (Ultra-Trailrunnerin)
Lukas Irmler (Slackliner)
Jennifer Wendland (Apnoetaucherin)
Moderation: Dr. Steffen Kluck
Ab 20:00 Uhr
Gemeinsames Beisammensein mit Essen und Trinken im Casino Foyer
Samstag, 15. April 2023
09:30 – 10:30 Uhr
Dr. Steffen Kluck (Rostock)
Sport als Regelsystem. Über Implizites und Explizites in Situationen
10:30 – 10:45 Uhr
Pause
10:45 – 11:45 Uhr
Dr. Gerhard Thonhauser (Darmstadt)
Bewegung miterleben: Ein phänomenologischer Versuch zur Trainerperspektive im Mannschaftssport
11:45 – 12:15 Uhr
Pause
12:15 – 13:15 Uhr
Dr. Friederike Beier (Karlsruhe)
Zur Leibphänomenologie des Taijiquan
13:15 – 15:00 Uhr
Mittagspause
15:00 – 16:00 Uhr
Prof.in Dr. Sabine Koch (Heidelberg)
Leibgedächtnis und Tanztherapie
16:00 – 16:15 Uhr
Pause
16.15 – 17:15 Uhr
Prof. Dr. Christoph Demmerling (Jena)
Sport und Gefühl. Eine philosophische Skizze
17:15 – 17:45 Uhr
Pause
17:45 – 18:45 Uhr
Prof. Dr. Robert Gugutzer (Frankfurt a.M.)
Atmosphären des Sports. Ein situationstheoretischer Entwurf
Ab 19:00 Uhr
Gemeinsames Beisammensein mit Essen und Trinken im Casino Foyer
Sonntag, 16. April 2023
09:00 – 10:00 Uhr
Dr. Michael Staack (Hamburg)
Der Kampfrausch. Ein Fall leibkörperlichen Ergriffenseins am Beispiel des Mixed Martial Arts-Trainings
10:00 – 10:15 Uhr
Pause
10:15 – 11:15 Uhr
PD Dr. Denisa Butnaru (Konstanz)
Körper in Extremis: für eine Phänomenologie der Liminalität in Kampfsportwelten
11:15 – 11:45 Uhr
Pause
11:45 – 12:45 Uhr
Prof. Dr. Thomas Alkemeyer (Oldenburg)
Gelebte Körper im Vollzug. Eine praxeologische Kritik und Reinterpretation der Leibphänomenologie am Beispiel des Sports
12:45 Uhr
Tagungsende