XXIII. Symposion
Gespürte Leiblichkeit
Vom 10. bis 12. April 2015 findet an der Hochschule für Musik und Theater Rostock das jährliche Symposion der Gesellschaft für Neue Phänomenologie statt.
Tagungsort
Hochschule für Musik und Theater Rostock
Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock
Kammermusiksaal
Weitere Nachfragen zur Anreise können sie gerne an das Sekretariat der GNP stellen.
Tagungsgebühr
Eintritt frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Tagungsprogramm
Freitag, 10. April 2015
ab 15.45 Uhr
Eröffnung des Tagungsbüros
16.00 - 18.00 Uhr
Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Hermann Schmitz (Kiel)
20.00 - 22.00 Uhr
Podiumsdiskussion
"Der Mensch zwischen Leib und Körper"
Teilnehmer:
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Heidelberg (Philosoph, Psychiater)
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel (Philosoph)
Moderation:
Prof. Dr. Michael Großheim, Rostock (Philosoph)
Samstag, 11. April 2015
9.30 - 11.00 Uhr
Eröffnung der Tagung durch Prof. Dr. phil. Dr. h.c. mult. Hans Jürgen Wendel (Präsident der GNP)
Einführung in das Tagungsthema durch Dr. Stefan Volke, Hamburg
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel
"Der Beitrag des Leibes"
11.00 - 11.30 Uhr
Pause
11.30 - 12.30 Uhr
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Heidelberg
"Die Koextension von Leib und Körper. Von Phantomgliedern, Gummihänden und anderen Rätseln"
12.30 - 14.30 Uhr
Mittagspause
14.30 - 15.30 Uhr
PD Dr. Ute Gahlings, Darmstadt
"Leib ohne Geschlecht? Postgender aus phänomenologischer Sicht"
15.30 - 15.45 Uhr
Pause
15.45 - 16.45 Uhr
Prof. Dr. Dr. Bernhard Irrgang, Dresden
"Leiblichkeit im Umgangswissen"
16.45 - 17.00 Uhr
Pause
17.00 - 18.00 Uhr
Dr. Steffen Kammler, Rostock
"Die Seele im Spiegel des Leibes"
Sonntag, 12. April 2015
9.00 - 10.00 Uhr
Prof. Dr. Gudula Linck, Freiburg
"Gespürte Leiblichkeit. Annäherungen an China mit Begriffen der Neuen Phänomenologie"
10.00 - 10.30 Uhr
Pause
10.30 - 11.30 Uhr
Prof. Dr. Robert Gugutzer, Frankfurt
"Leib und Körper in der Sportsucht"
11.30 - 12.00 Uhr
Pause
12.00 - 13.00 Uhr
Isabella Marcinski M.A., Berlin
"Das leibliche Erleben in der Anorexie"
Informationstext zum Tagungsthema
Die XXIII. Tagung der Gesellschaft für Neue Phänomenologie will sich der Leistungsfähigkeit und den Entwicklungen des Konzeptes der gespürten Leiblichkeit widmen. Anlass bietet der 50. Jahrestag des Erscheinens von Hermann Schmitz' Band II/1 seines Systems der Philosophie, betitelt "Der Leib".
Die Zahl der Studien, die sich mit Schmitz' Leibphänomenologie auseinandersetzen, ist heute kaum mehr überschaubar. Neben originär philosophischen Untersuchungen regte sie in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Arbeiten auf dem Gebiet der Soziologie, Psychologie, Musikwissenschaft, Religionswissenschaft, Tanzwissenschaft, Sportwissenschaft, Sinologie etc. an. Spätestens seit Mitte der 80er Jahre hat sie vermehrt Eingang in anwendungsorientierte Bereich wie Medizin, Pflegewissenschaft und Architektur gefunden. Zugleich wurde sie unter besonderer Berücksichtigung biographischer und geschlechtsbezogener Aspekte von anderer Seite ergänzt und weiterentwickelt. Schmitz selbst legte innerhalb der Reihe "Grundthemen der Philosophie" des de Gruyter-Verlages vor kurzem eine überarbeitete Zusammenfassung seiner Phänomenologie der Leiblichkeit vor.
„Körper“ und „Leib“ zählen zu den philosophischen Schlüsselbegriffen des 20.Jahrhunderts und es ist zu fragen, in welcher Weise Schmitz‘ Konzept diesen populären Ausdrücken begrifflich klarere Kontur verleihen kann. Haben sich die von ihm erarbeiteten Kategorien des eigenleiblichen Spürens bewährt? Sind bei Schmitz nicht erwähnte "leibliche“ Erlebnisse auf der Basis seines Konzeptes einsichtiger geworden? Der gespürte Leib soll in seiner Verflechtung mit Sachverhalten wie Geschichte, Person und Geschlecht sowie als Aktionsfeld leiblicher Kommunikation erörtert werden. Nicht zuletzt gilt es zu überprüfen, inwieweit Schmitz‘ begrifflicher Ansatz für die Erläuterung neuerer Entdeckungen im Bereich somatischer Selbstwahrnehmung wie etwa die Phantomgliedamputation, der Marmorhandillusion oder die Erfolge der Körperbildtherapie bei Anorexie- und Bulemiepatienten aufschlussreich ist.