XXVI. Symposion
Die Macht der Atmosphären
Vom 13. bis 15. April 2018 findet an der Hochschule für Musik und Theater Rostock das jährliche Symposion der Gesellschaft für Neue Phänomenologie statt.
Das Programm finden Sie hier als Download (pdf-Format).
Tagungsort
Hochschule für Musik und Theater Rostock
Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock
Kammermusiksaal
Weitere Nachfragen zur Anreise können sie gerne an das Sekretariat der GNP stellen.
Tagungsgebühr
Eintritt frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Tagungsprogramm
Freitag, 13. April 2018
16.00 - 18.00 Uhr
Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Hermann Schmitz (Kiel)
20.00 - 22.00 Uhr
Podiumsdiskussion
"Die verstimmte Gesellschaft? Zwischen Stimmungsmache und Macht der Stimmungen"
Teilnehmer:
Prof. Dr. Clemens Albrecht, Bonn
Prof. Dr. Heinz Bude, Kassel
Prof. Dr. Angelika Krebs, Basel
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel
Moderation:
Prof- Dr. Michael Großheim, Rostock
Samstag, 14. April 2018
9.30 - 11.00 Uhr
Eröffnung der Tagung durch Prof. Dr. Michael Großheim (Präsident der GNP)
Prof. Dr. Hermann Schmitz, Kiel
"Atmosphären als Mächte über Personen"
11.00 - 11.30 Uhr
Pause
11.30 - 12.30 Uhr
Prof. Dr. Tonino Griffero, Rom
"Über die sogenannten leibliche Ansteckung. Atmosphären zwischen Immersion und Emersion"
12.30 - 14.00 Uhr
Mittagspause
14.00 - 15.00 Uhr
Prof. Dr. Wolf Langewitz, Basel
"'Bei der Ärztin stimmt einfach alles!' Über Atmosphären in der Begegnung zwischen Ärzten und Patienten"
15.00 - 15.15 Uhr
Pause
15.15 - 16.15 Uhr
Dipl.-Psych. Gabriele Marx, Hamburg
"Die Wirkung von Atmosphären. Über den Umgang mit Attacken aus dem prädimensionalen Raum"
16.15 - 16.45 Uhr
Pause
16.45 - 17.45 Uhr
Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz, München
"'Ich höre was, was du nicht siehst...' Pflege(n) in klinischen Atmosphären"
17.45 - 18.00 Uhr
Pause
18.00 - 19.00 Uhr
Petra Seibert, Stuttgart
"Wie kommt die Atmosphäre in die Atmosphäre?"
Sonntag, 15. April 2018
9.00 - 10.00 Uhr
Prof. Dr. Barbara Wolf, Heidelberg
"Diversität schafft Atmosphären. Eine Phänomenologie inklusiver Pädagogik"
10.00 - 10.30 Uhr
Pause
10.30 - 11.30 Uhr
Dr. Christian Julmi, Hagen
„Das System der atmosphärischen Führung"
11.30 - 12.00 Uhr
Pause
12.00 - 13.00 Uhr
Dipl.-Psych. Cornelia Diebow, Berlin
"Arbeit mit und unter der Macht von Atmosphären. Fallbeispiele aus der Prosopiatrie von PRENZLKOMM"
Informationstext zum Tagungsthema
Das Restaurant hat eine angenehme Atmosphäre, im Stadion herrscht eine mitreißende Atmosphäre, das Gespräch fand in einer kühlen Atmosphäre statt, diese Familie lebt in einer harmonischen Atmosphäre, im Urlaub stimmte die Atmosphäre, auf der Feier brach eine alberne Atmosphäre aus, im Raum verbreitete sich eine bedrückende Atmosphäre des Schweigens...
Wo immer man hinsieht, sind Atmosphären ein bestimmendes Element, vielleicht sogar das Wichtigste im menschlichen Leben. Wir suchen sie und wir meiden sie, und doch wissen wir kaum etwas über sie. Dass Atmosphären nicht nur in der Lebenspraxis, sondern auch als Gegenstände der Philosophie ernstgenommen werden, ist ein zentrales Anliegen der Neuen Phänomenologie.
„Die Macht der Atmosphären“ – hier geht es nicht einfach um eine Beschäftigung mit Atmosphären schlechthin, sondern vor allem um deren Macht über Menschen. Wie wirken Atmosphären, wie lassen sie sich beschreiben? Kann man sie beeinflussen – und sollte man sie beeinflussen, falls dies geht? Welchen Atmosphären können wir uns nur schwer entziehen? Wie ausgeliefert sind wir ihnen? Was machen sie mit uns? Können Atmosphären überhaupt Macht haben?
Wie wichtig die philosophische Erforschung der Atmosphären ist, zeigt sich, wenn sie auf Kollektive wirken, etwa in Panik, kollektivem Zorn, gemein- samen Eifer und Freude, die sich in Jubel entlädt. Das Atmosphärische des Gefühls ist zwar erst teilweise erforscht, wird und wurde jedoch im Umgang mit ihm privat und öffentlich umfassend ausgenützt, z. B. in der Politik, in der Werbung, in Zeremonien von Institutionen, im Theater und in der Literatur. Universal verbreitet ist diese Nutzung als Kultur der Gefühle im umfriedeten Raum einer Wohnung. Die Tagung soll dazu beitragen, die Bedeutung der Atmosphären im Gefühlsraum auch theoretisch zu verdeutlichen.